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Karl Timmler (1906-1996)- Gemälde ankaufen und verkaufen

Karl Timmler (1906 Liegnitz/Niederschlesien – 1996 Moritzburg)

Gert Claußnitzer 1987:

Karl Timmler ist ein unermüdlicher Zeichnender, d.h., die zeichnerische Besitzergreifung des Motivs, mit dem geringsten Aufwand an Mitteln das Wesentliche treffend und schlagend zu fixieren, bildet die Grundlage jeder weiteren künstlerischen Beschäftigung. Timmler zeichnet Landschaft, Architektur, Menschen und Tiere bei jeder Tages- und Jahreszeit. Er fasst die Motive zu großen geschlossenen Massen zusammen, durch rasche, breite Schraffur, selten gewischt, mit deutlichen Hell- Dunkel- Wirkungen. Danaeben stehen lineare Notizen, Beobachtungen momentaner Bewegungen, die in einem zupackenden Strich festgehalten sind und den Charakter einer absolut verlässlichen Dokumentation besitzen.

 

Keramik:

Es sind aus bester handwerklicher Gesinnung geformte Gefäße, die nichts zu tun haben mit der auf spontanen Gefühlanstößen beruhenden üblichen Malereikeramik. Es sind vielmehr klassische Formen, auf die zurückgegriffen wird. Klarheit, Sachlichkeit bestimmen ihren Charakter. Das Besondere sind dabei die Glasuren, an deren Transparenz und kristallinem Reiz im ausgeschmolzenen Zustand der Maler offensichtlich Freude hat. Gediegenheit und Gewissenhaftigkeit, die den Maler und Zeichner auszeichnen, gelten gleichermaßen auch für seine keramischen Erzeugnisse.

Zum Tode am 19.05.1996:

Seine Werke repräsentieren innerhalb der Dresdner Kunst eine besondere Position. Er war hier mit erstaunlicher Konsequenz ein Maler des sinnlich Elementaren, und dabei galt vor allem dem höchst Konkreten sein Interesse. In seinen rustikalen Plenair- Kompositionen, in denen der Farbe im Sinne des Nachimpressionismus die entscheidende Rolle für die innere Bildstruktur zukam, war in gewisser Weise ein Nachklang Robert Sterls und seiner Schule zu verspüren. Das gilt auch für seine Darstellung arbeitender Menschen. Gefühlstiefe, malerische Qualität und handwerkliche Gewissenhaftigkeit waren bestimmende Merkmale seiner Malerei. Auch als Zeichner war Karl Timmler entschlossener Realist.

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Erich Fraaß (1893- 1974)- Ankauf & Verkauf

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Erich Fraaß,Gang zur Arbeit

Erich Fraaß (Glauchau 1893- 1974 Moritzburg)

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Bei den Bombenangriffen auf Dresden 1945 wurde der überwiegende Teil der seit Ende des 1. Weltkrieges entstandenen Arbeitsplätze Ölgemälde, Buntstiftarbeiten, Pastelle und Aquarelle des 1893 in Glauchau geborenen Malers und Grafikers Erich Fraaß zerstört. Sein Lebenswerk umfasste rund 3.000 Arbeiten.

Kurzbiographie von Erich Fraaß

Erich Fraaß wurde am 14. April 1893 in der Textilstadt Glauchau als Sohn eines Webermeisters geboren. Als Musterweber erlangte sein Vater eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber den Fabrikarbeitern und wurde als Zulieferer etwas besser bezahlt. Man musste eben von etwas leben. Früh konnte Erich Fraaß erfahren, welches Leid der Niedergang der Webwarenindustrie in Zeiten der Krise mit sich brachte. Selbst in seiner eigenen Familie waren Einschränkungen zu spüren. Die Kinder mussten, je nach ihren Möglichkeiten, mitverdienen, obwohl der Vater von morgens bis abends am Webstuhl arbeitete. Erich Fraaß trug Zeitungen aus und arbeitete später als Apothekenhelfer. Frühmorgens, bevor er zur Schule ging, fuhr er oft in die Natur, um zu zeichnen.

In den Jahren 1899 bis 1907 besuchte er die Lehngrundschule in Glauchau. Einige fortgeschrittene Lehrer, die begabte, aber mittellose Weber-Kinder unterrichteten, gaben ihm kostenlosen Unterricht in Sprachen sowie in Zeichnen und Literatur. Wie sein älterer Bruder Richard erhielt er zusätzlich Sprach- und Zeichenunterricht. Es spricht für den wohlwollenden Umgang in der Familie Fraaß, dass die Eltern das zeichnerische und malerische Talent des Jungen wohlwollend wahrnahmen. Auch wenn eine höhere Ausbildung nicht bezahlt werden konnte und Erich Fraaß dem älteren, gleich begabten Bruder, einem Lithographen, folgte, war der Wunsch, Maler zu werden, übermächtig.

Eine frühe Förderung erhielt Erich Fraaß durch den Glauchauer Pfarrer Zinßer. Zinßer sammelte unter dem Textilfabrikanten Geld, um ihm ein Stipendium zum Kunststudium zu ermöglichen.

Im Alter von 17 Jahren ging er nach Dresden, um an der Kunstakademie vorzusprechen.

Er hatte ein Empfehlungsschreiben des Glauchauer Kommerzienrates von Lossow in der Tasche, sein Bruder war Rektor der Kunstgewerbeschule in Dresden und eine Idee bei Oskar Zwintscher an der Akademie. Zwintscher empfahl den Besuch der Kunstgewerbeschule, um sich vor allem technische Fertigkeiten anzueignen. Er teilte diese Zeit der gemeinsamen Ausbildung mit später bekannten Künstlern wie Bernhardt Kretzschmar, Otto Dix, William Rudolph, Otto Griebel und anderen. Mit dem Wechsel an die Akademie und in das Malatelier von Oskar Zwintscher begann für Erich Fraaß die Suche nach einem eigenen künstlerischen Ausdruck. Insgesamt fand er an der Akademie günstige Bedingungen für eine solche Wegsuche vor: Im Zeichensaal wurde Richard Müller präzises Zeichnen und Sehen vermittelt. An der Akademie hatte Carl Bantzer. Oskar Zwintscher ließ seinen Schülern nicht nur viele Freiheiten, er verstand es auch, das Besondere, den Bildwert und das Potential der Kunstkantmöglichkeiten ins Leben zu vermitteln.

Zwintscher empfahl, “die Farben rein und richtig anzuwenden, die Formen gründlich zu studieren, jede individualistische Willkür zu achten und zu bändigen”.

Doch zunächst wurden Ausbildung und kontinuierliche Kunstausübung durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen. Erich Fraaß meldete sich freiwillig an die Front und erlebte in Flandern die Wucht und Sinnlosigkeit des Krieges. Am Ende des Krieges stand für Fraaß: “Der politische Zusammenhang und die absurde Tatsache des Krieges waren bewusst und zwangen zur Entscheidung”.

Politisch engagierte er sich in der Spartakusgruppe. Er war Vorstandsmitglied der Künstler in der Akademie, wo er als Meisterschüler von Robert Sterl bis 1922 sein Studium fortsetzen konnte.

Künstlerisch hat sich Sterls Hinwendung zur sozialen Frage, seine Konzeption geprägt durch das Bild als eigenständige Welt und die Wertschätzung des Ausdruckswertes des Farbmeisterschülers immer.

Die zwanziger Jahre brachten eine neue Vielfalt in der Dresdner Kunst.

Obwohl das Leben für die meisten Künstler nicht einfach war, wurden mit Unterstützung von Sponsoren und staatlichen Stellen Studienreisen ermöglicht. Erich Fraaß reiste mit einigen Kollegen in den Böhmerwald, nach Spanien, Tirol, Oberbayern, in die Steirmark, um nur einige zu nennen.

Um jungen Künstlern der Kriegsgeneration die Möglichkeit zu geben, in den öffentlichen Dienst einzutreten, gründete 1921 zusammen mit Erich Fraaß Curt Großpietsch und Willy Illmer u.a. “Die Schaffenden”.

Unter dem Vorsitz von Erich Fraaß, Bernhardt und Hermann Kretzschmar entwickelte Theodor Richter 1931 aus der nach Kriegsende wieder ins Leben gerufenen Gruppe “Aktion” die “Dresdner Sezession 1932”. Während sich die bestehenden Verbände, der “Deutsche Künstlerbund” an die national gesinnten Künstler wandten, wurde die “Künstlervereinigung” eher angedeutet, die Sezession programmatisch anzugehen. Zum einen ging es um die Ausrichtung der Kunst am menschlichen Handeln. Bernhardt Kretzschmar gibt an: “Ein echter Künstler ist immer der beste Erzieher des Menschen”. Zum anderen sollte er sich an die breite Öffentlichkeit wenden. Wie Edmund Kesting formuliert, sollen die Menschen aus einer “materiellen Welt in eine geistige Welt” geführt werden.

1934 wurde die “Sezession 1932” von den Nazis verboten und einige Ziele der Gruppe erwiesen sich als Vorahnung dessen, was auf Deutschland zukommen sollte.

Trotz des Verlustes der Plattform und des de facto notwendigen Schrittes in die innere Emigration wurde erneut versucht, Gleichgesinnte zu sammeln. Dies konnte nur auf einer privaten und freundschaftlichen Ebene geschehen. Es gab die sogenannte “Gruppe der 7”, die sich zu Spaziergängen und zum Austausch von Kunst traf, nun aber ohne Außenwirkung weitergeführt wurde. Zu dieser Gruppe gehörten Karl Kröner, Paul Wilhelm, Erich Fraaß, Fritz Winkler, John Beutner, Otto Griebel und Hans Jüchser.

Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte Erich Fraaß zu den Aktiven, die sich um den Aufbau eines demokratischen Kunstlebens in der zerstörten Stadt bemühten.

Am 21. Mai 1945 meldete er sich bei Dr. Friedrich zur Aufbauarbeit und organisierte diese mit dem Verband Bildender Künstler. Er war als bildender Künstler im Vorstand des antifaschistischen Vertrauensrates.

Dem hoffnungsvollen Neuanfang folgte wieder die Ernüchterung.

1947 wurde er als Dozent an die Akademie berufen. 1953 wurde er zum Professor für Malerei ernannt. Er leitete bis zu seiner Pensionierung 1958 das Grundstudium.

Obwohl er thematisch durchaus den Ideen der 1950 noch im Entstehen begriffenen Kunstdoktrin entsprechen konnte, konnte er die Ideologie nicht mittragen und blieb dann in der Rolle eines großen alten Duldenden.

In Richtung Privatsphäre wäre zu erwähnen, dass Erich und Richard Fraaß und Otto Griebel ab 1911 im ländlichen Gostritz auf der Südhöhe von Dresden lebten. Die weite Landschaft mit Blick auf das Osterzgebirge, die Sächs. Schweiz, die Wilisch und das Elbtal mit lieblichen Tälern, Feldern und Wiesen hatte die Gruppe zuvor “das Goppeln” wiederentdeckt. Zu den Zuhörern gehörten die Goppel Carl Bantzer, Oskar Zwintscher und Robert Sterl, die sich und ihre Schüler für diese Idylle begeisterten.

Nach dem Krieg 1918 und ab 1919 lebte Erich Fraaß mit seiner Frau Grete und Tochter Maja (1921) bis 1947 weiterhin in Gostritz. Dort entstand der größte Teil seiner Arbeit, die in der Ammonstraße 9 am Hauptbahnhof in seinem Atelier ihre Erfüllung fand.

Am 13. Februar 1945 wurde das Atelier mit den dort befindlichen Werken bei einem Bombenangriff völlig zerstört. Dieses Schicksal teilte er mit den meisten Kollegen seiner Generation. Einige Arbeiten konnten durch Auslagerung gerettet werden, mehr als 1.000 verbrannten.

1947 zog die Familie zu dem 1937 geborenen Sohn Jobst, nachdem dieser aus Altersgründen in den Alten Markt gewechselt war. Da er zu dieser Zeit fast jede Woche bei der Familie seiner Tochter in der Windmühle in Moritzburg zu Besuch war, entstand in diesem Land eine beachtliche Anzahl von Skizzen, Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern. In Moritzburger Umgebung fühlte er sich wohl. Seinem Wunsch folgend, befindet sich seine letzte Ruhestätte auf dem Moritzburger Friedhof.

Er starb am 9. Januar 1974.

 

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Erich Fraaß (1893-1974)

Erich Fraaß (1893-1974)

Erich Fraaß: Wo die Kunst anfängt fängt der Mensch an.

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Vita von Erich Fraaß

In den Dresdner Bombennächten des Jahres 1945 ist der weitaus größte Teil der seit Ende des 1. Weltkrieges geschaffenen Ölgemälde, Farbstiftarbeiten, Pastelle und Aquarelle des 1893 in Glauchau geborenen Malers und Grafikers, Erich Fraaß, vernichtet worden. Sein Lebenswerk umfasste ca. 3.000 Arbeiten.

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Kurzbiografie von Erich Fraaß

Erich Fraaß wurde am 14. April 1893 in der Textilstadt Glauchau als Sohn eines Webermeisters geboren. Als Musterweber erlangte sein Vater eine gewisse Selbständigkeit gegenüber den Fabrikarbeitern und wurde als Zulieferer etwas besser bezahlt. Man hatte gerade sein Auskommen. Frühzeitig konnte Erich Fraaß erfahren, welches Leid der Niedergang der Webwarenindustrie in den Krisenzeiten mit sich brachte. Auch in der eigenen Familie waren Einschränkungen spürbar. Die Kinder mussten, ihren Möglichkeiten entsprechend, mit verdienen, obwohl der Vater von früh bis spät am Webstuhl arbeitete. Erich Fraaß trug Zeitungen aus und arbeitete später als Apothekenhelfer. Frühmorgens vor der Schule ging er oft hinaus in die Landschaft, um zu zeichnen.

In den Jahren von 1899 bis 1907 besuchte er die Lehngrundschule in Glauchau. Hier erteilten einige fortschrittliche Lehrer begabten, aber mittellosen Weberkindern unentgeltlich Unterricht in Sprachen sowie in Zeichnen und Literatur. Wie sein älterer Bruder Richard erhielt er zusätzlichen Sprach- und Zeichenunterricht. Es spricht für den verständnisvollen Umgang in der Familie Fraaß, dass die Eltern die Begabung des zeichnenden und malenden Jungen wohlwollend wahrnahmen. Auch wenn eine höhere Schulbildung nicht bezahlt werden konnte und Erich Fraaß den älteren ebenso begabten Bruder folgend, eine Lithographenlehre aufnahm, blieb der Wunsch, Maler zu werden übermächtig .

Frühe Förderung erhielt Erich Fraaß durch den Glauchauer Pfarrer Zinßer. Zinßer sammelte unter den Textilfabrikanten Geld, um ihm eine Beihilfe für ein Kunststudium zu ermöglichen.

Im Alter von 17 Jahren ging er nach Dresden, um an der Kunstakademie vorzusprechen.

Er hatte ein  Empfehlungsschreiben des Glauchauer Kommerzienrates von Lossow in der Tasche, dessen Bruder Rektor der Kunstgewerbeschule in Dresden war und eine Vorstellung bei Oskar Zwintscher an der Akademie ermöglichte. Zwintscher empfahl den Besuch der Kunstgewerbeschule, um zu nächst vor allem technische Fähigkeiten zu erlangen. Er teilte diese damals übliche Vorbildung mit später namhaften Künstlern, wie Bernhardt Kretzschmar, Otto Dix, Wilhelm Rudolph, Otto Griebel und anderen. Mit dem Übertritt in die Akademie und den Malsaal von Oskar Zwintscher begann für Erich Fraaß die Suche nach eigenen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Alles in allem fand er an der Akademie gute Bedingungen für eine solche Wegsuche: Im Zeichensaal Richard Müllers wurde genaues Zeichnen und Sehen vermittelt. An der Akademie wirkte Carl Bantzer. Oskar Zwintscher ließ seinen Schülern nicht nur viele Freiheiten, sonder er wusste auch Bildwert und die der Kunst möglichen Überhöhungschancen gegenüber dem Leben zu vermitteln.

Zwintscher regte an, „die Farben rein und richtig anzuwenden, gründlich die Formen zu studieren, sie zu achten und keiner individualistischen Willkür zu unterwerfen“.

Zunächst wurden aber Ausbildung und kontinuierliche Kunstausübung durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen. Erich Fraaß meldete sich an die Front und erlebte in Flandern die Wucht und Sinnlosigkeit dieses Krieges. Am Ende des Krieges stand für Fraaß: „ Die politischen Zusammenhänge und die unsinnige Tatsache des Krieges wurden mir bewusst und zwangen zur Entscheidung“.

Politisch engagierte er sich in der Spartakusgruppe. Er wurde Vorstandsmitglied im Künstlerrat der Akademie, an der er seine Studien als Meisterschüler von Robert Sterl bis 1922 fortsetzen konnte.

Künstlerisch hat Sterls Hinwendung zum sozialen Thema, dessen Auffassung vom Bild als unabhängige Welt und die Hochschätzung des Ausdruckswertes der Farbe den Meisterschüler grundsätzlich geprägt.

Die Zwanziger Jahre brachten eine neue Vielfalt in der Dresdner Kunst.

Obwohl das Leben für die meisten Kunstschaffenden nicht leicht war, wurden mit Unterstützung von Sponsoren und staatlichen Einrichtungen Studienreisen ermöglicht. Erich Fraaß reiste mit einigen Kollegen in den Böhmerwald, nach Spanien, Tirol, Oberbayern, die Steirmark, um einige zu erwähnen.

Um jungen Künstlern der Kriegsgeneration Möglichkeiten öffentlichen Wirkens zu geben, gründete Erich Fraaß 1921 gemeinsam mit Curt Großpietsch und Willy Illmer u.a. „Die Schaffenden“.

Unter Vorsitz von Erich Fraaß, Bernhardt, Kretzschmar und Hermann Theodor Richter entwickelte sich 1931 aus der nochmals an den Aufbruch nach Kriegsende anknüpfenden Gruppe „Aktion“ die „Dresdner Sezession 1932“. Während die bestehenden Vereinigungen, der „Deutsche Künstlerverband“ sich an die nationalgesinnten Künstler wendete, die „Künstlervereinigung“ eher unverbindlich orientiert war, trat die Sezession programmatisch an. Zum einen ging es um die Orientierung der Kunst auf menschliches Handeln. Bernhardt Kretzschmar sieht: „Ein wirklicher Künstler ist immer der beste Pädagog am Menschen“. Zum anderen sollte auf die Öffentlichkeit gezielt werden. Wie es Edmund Kesting formulierte, sollen Menschen aus einer „materiellen Welt in eine geistige Welt“ geführt werden.

1934 wurde die „Sezession 1932“ durch die Nationalsozialisten verboten und manche Zielstellung der Grupp erwies sich als Vorahnung dessen, was auf Deutschland zu kam.

Trotz Verlust der Plattform und des de facto notwendigen Schrittes in die innere Emigration versuchten sich wiederum Gleichgesinnte zu sammeln. Das Konnte nur auf privater und freundschaftlicher Ebene geschehen. Es fand sich die sogenannte „Gruppe der 7“, die sich zu Wanderungen trafen und den Austausch über Kunst, allerdings nun ohne Wirkung nach außen fortsetzten. Zur Gruppe gehörten Karl Kröner, Paul Wilhelm, Erich Fraaß, Fritz Winkler, Johannes Beutner, Otto Griebel und Hans Jüchser.

Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehört Erich Fraaß von Anfang an zu den besonders Aktiven, die sich um den Aufbau eines demokratischen Kunstlebens in der zerstörten Stadt mühten.

Am 21. Mai 1945 meldetet er sich bei Dr. Friedrichs zur Aufbauarbeit und organisierte diese mit dem Verband Bildender Künstler. Er war im Vorstand des antifaschistischen Vertrauensrates Bildender Künstler.

Dem hoffnungsvollen Neuanfang folgten wieder die Ernüchterungen.

1947 wurde er an die Akademie als Dozent berufen. 1953 erfolgte die Ernennung zum Professor für Malerei. Er leitete bis zu seiner Emeritierung 1958 das Grundstudium.

Obwohl er thematisch durchaus den Vorstellungen einer ab 1950 immer doktrinärer werdenden Kunstpolitik hätte entsprechen können, konnte er die Ideologisierung nicht mittragen und blieb dann in der Rolle eines Geduldeten großen Alten.

Eingehend auf die Privatsphäre wäre zu erwähnen, dass Erich und Richard Fraaß, sowie Otto Griebel ab 1911 im ländlichen Gostritz auf der Südhöhe von Dresden wohnten. Die weite Landschaft mit Blick auf das Osterzgebirge, die Sächs. Schweiz, den Wilisch und das Elbtal mit lieblichen Tälern, Feldern und Wiesen war vorher von der Gruppe „die Goppelner“ wiederentdeckt worden. Zu den Goppelnern gehörten Carl Bantzer, Oskar Zwintscher und Robert Sterl, die auch ihre Studenten für diese Idylle begeisterten.

Nach dem Krieg 1918 und ab 1919 wohnte Erich Fraaß mit seiner Frau Grete und der Tochter Maja (geb. 1921) bis 1947 weiter in Gostritz. Dort entstand der größte Teil seiner Arbeiten, die in seinem Atelier auf der Ammonstraße 9 am Hauptbahnhof ihre Vollendung fanden.

Am 13. Februar 1945 wurde bei einem Bombenangriff das Atelier mit den dort befindlichen Arbeiten restlos zerstört. Dieses Schicksal teilte er mit den meisten Kollegen seiner Generation. Einige Arbeiten konnten durch Auslagerung gerettet werden; mehr als 1.000 verbrannten.

1947 zog die Familie mit dem 1937 geborenen Sohn Jobst nach Strehlen und Anfang der fünfziger Jahre altersbedingt auf den Altmarkt. Da er in dieser Zeit fast jede Woche bei der Familie seiner Tochter in der Windmühle in Moritzburg  zu Besuch war , entstand in dieser Landschaft eine beträchtliche Anzahl von Skizzen, Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern. Im Moritzburger Umfeld fühlte er sich wohl. Nach seinem Wunsch befindet sich seine letzte Ruhestätte auf dem Moritzburger Friedhof.

Er starb am 9. Januar 1974.