![Rudolf Voigt (1925-2007) 2 bild 1376610237 0 59](https://i0.wp.com/kunsthandel-hellmann.de/wp-content/uploads/bild_1376610237_0_59.jpeg?resize=259%2C365&ssl=1)
SelbstRudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
RUDOLF VOIGT (18.09.1925 Leipzig-25.09.2007 Leipzig)
Gemälde, Zeichnungen und Grafiken
Wir verkaufen Werke aus dem Nachlass von Rudolf Voigt
Auszug aus dem Angebot als Blätterkatalog: Rudolf Voigt, Gemälde Wer ist Rudolf Voigt? Diese Frage ist berechtigt, da die Arbeiten dieses Mannes kaum in öffentlichen Räumen ausgestellt wurden. Dabei stehen seine Werke denen von bekannten Leipziger Malern, wie Stelzmann oder Gille, keineswegs nach. Auch die Werke von Voigt sind der Leipziger Schule zu zuordnen. Private Studien bekam er bei Elisabeth Voigt und Max Schwimmer. Künstler, die ihn geprägt haben. Die Arbeiten reflektieren nur einen Teil seines künstlerischen Lebens.
RUDOLF VOIGT (1925-2007 Leipzig)
Kunstwerke von Rudolf Voigt . Auszug aus dem Angebot als Blätterkatalog: Katalog
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 ), Klon
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 ), Das GeschäftÖl auf HF, 99,5 x 70 cm, 1988, WVZ: V78
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 ), Zeichnung
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 ), Das Rad
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 ), Anhalterinnen
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 ),Müllplatz der Geschichte (1. Fassung)Öl auf Hartfaser, 165 x 167,5 cm1992
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 ),An der Ostsee
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 ),5-tlgs. Ölgemälde „Garten Eden“, Rudolf E. Voigt, spätes 20. JH
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt, MEDUSA, Öl auf HF, 69,5 x 49 cm, 1980, WV: M 61
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )
- Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 )Biowiese, 200 x 300 cm, Acryl auf Lw., links unten signiert
![Rudolf Voigt (1925-2007) 32 5-tlgs. Ölgemälde „Garten Eden“, Rudolf E. Voigt, spätes 20. JH](https://i0.wp.com/kunsthandel-hellmann.de/wp-content/uploads/d3c3-013c-42b6-8eea-4dac186c3224.jpg?resize=300%2C225&ssl=1)
Rudolf Voigt ( Leipzig 1925- Leipzig 2007 ),5-tlgs. Ölgemälde „Garten Eden“, Rudolf E. Voigt, spätes 20. JH
Garten Eden
5-tlgs. Ölgemälde „Garten Eden“, Rudolf E. Voigt, spätes 20. JH Öl auf Hartfaser Deutschland, spätes 20. Jahrhundert Lafer-Rudolf Erich Voigt (1925-2007), Deutscher Maler Gesamtmaße 179 x 48 cm Guter Zustand Dieses beeindruckende 5-teilige Ölgemälde des deutschen Malers Rudolf Erich Voigt zeigt in mehreren Sequenzen die Schöpfungsgeschichte, sowie, ganz in der Bildtradition der großen Meister, die Vertreibung Adam und Evas aus dem Paradies Das Gemälde ist in einem guten Zustand. Es weist einige Abstoßungen entlang der Bildränder auf. Die Gesamtmaße betragen 179 x 48 cm.
VITA
Rudolf Voigt (1925 leipzig-2007 Leipzig), der 1949 die Ausbildung seiner bildnerischen Fähigkeiten in Form privater Studien bei Elisabeth Voigt und Max Schwimmer abschloss, hinterließ ein durch Jahrzehnte reichendes, umfangreiches Werk als Zeichner, Grafiker und Maler. Als neugieriger Mensch probierte er vieles aus, nicht nur hinsichtlich der Thematik seiner Arbeiten, sondern auch in Bezug zur Vielgestaltigkeit der von ihm verwendeten Techniken. So finden wir bis in kleinste Detail minutiös gemalte Bilder, pastöse Malereien, große farbige Bildkollagen aus besonders ausgewählten Tapetenteilchen und Stilleben, deren Grundierung mit feinem Sand durchmischt wurde, so dass eine fast greifbare Oberfläche entstand. Das grosse Interesse und die Freude an der handwerklichen Seite künstlerischer Arbeit zeigt die Bandbreite, über die dieser Künstler hinsichtlich der technischen Möglichkeiten verfügte. Die offensichtliche Freude, für seine Bildgestaltung auch unübliche Vorgehensweisen auszuprobieren, dürfte wohl neben der Grundlegung in seinem Talent auch in der Wahl seines Lebensberufes begründet sein. Rudolf Voigt ist beinahe ein Leben lang als Kunsterzieher tätig gewesen. Aus der Fülle seiner Arbeiten, wobei neben den Bildern noch die Vielzahl der Zeichnungen, die häufig als Studien oder Vorarbeiten in Verbindung zu den Gemälden stehen, und nicht wenige druckgrafische Werke unbedingt zu benennen sind, tritt dem Betrachter ein ungewöhnlich interessierter Mensch entgegen. Offen, zugleich betroffen und bedrückt, steht er den Problemen der Gegenwart in der Welt gegenüber, sieht schmerzerfüllt den Missbrauch, den Zeitgenossen mit den natürlichen Ressourcen treiben, schafft Bildpaare, die Gegenwart und auf sie bezogene denkbare Zukunft zum Gegenstand haben. In anderen Werken versucht er die Verzweiflung Einzelner angesichts des unentrinnbaren Eingespanntseins zwischen dunklen Mächten zu gestalten, die sich hinter grimmigen Masken verbergen, strebt er danach, ein Bild für die Daseinslage der Menschen im östlichen Deutschland seit 1989 zu finden, das hochfliegende und bald enttäuschte Erwartungen zusammenfügt mit der unbarmherzigen Realität und weiß um das Unvermögen, als Künstler eingreifen zu können. Seine Macht endet mit der Fertigstellung des Bildes und nun ist es dem Betrachter überlassen und seiner Erlebnisfähigkeit, seinem Wollen, sich auf Bilder einzulassen und seiner Sensibilität, Bildsignale empfangen zu können. Gerade hier findet sich bei Rudolf Voigt der Ansatz zu skurrilen Elementen, um durch Übersteigerung, gewollte Umformung von Proportionen, Brechung gewohnter Sichtweisen den Betrachter aus der Routine der Bildaufnahmen herauszureißen. In seinen Gestaltungsweisen sind klassisch realistische Züge ebenso zu finden, wie neusachliche oder surrealistische Anklänge. Die eigene Handschrift ist dagegen verborgen, es bleibt zu vermuten, dass es ihm darum in erster Linie nicht zu tun war. Seine Werke sollten als Mitteilung verstanden werden. Sucht der Betrachter dennoch nach Eigenheiten, dann wird er Erzählfreudigkeit und Leidenschaft für Skurriles entdecken und dabei sehr bald auf die „Narrenzüge“ des Künstlers stoßen: Buntfarbigkeit des Lebens, heitere Gelassenheit, derber Humor, fröhliches Treiben, makabere Absonderlichkeiten, Unalltägliches, Schelmenhaftigkeit – Rudolf Voigt ein fabulierender Erzähler. BUNTFARBIGKEIT DES LEBENS – WER IST eigentlich RUDOLF VOIGT? Eine Frage die des öfteren an den Galeristen Bodo W. Hellmann von der Galerie Fine Art gestellt wird. Bisher muss man da schon doch etwas weiter ausholen um die Bedeutung von Rudolf Voigt im Leipziger Kunstbetrieb dazustellen. Denn, zu seinen Lebzeiten (1925 bis 2007) musste Voigt sich nicht vermarkten, so würde man es wohl heute bezeichnen. Aber anders ausgedrückt, hatte er eben das große Glück finanziell unabhängig zu sein, denn der Leipziger Künstler arbeitete als Kunsterzieher. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt dabei aber schon. Rudolf Voigt hat seine Arbeiten, und es sind etliche, leider nicht oft genug in Leipzig oder anderswo ausgestellt. Aus diesem Grund ist sein Name als Künstler bislang nur Eingeweihten bekannt. Dies möchte Bodo W. Hellmann nun ändern und durch das Verfassen dieser Künstlermonografie und weiteren Ausstellungen seiner Werke, einem breiten Publikum bekannt machen. Rudolf Voigt, der 1949 die Ausbildung seiner bildnerischen Fähigkeiten in Form privater Studien bei Elisabeth Voigt und Max Schwimmer abschloss, hinterließ ein durch Jahrzehnte reichendes, umfangreiches Werk als Zeichner, Grafiker und Maler. Als neugieriger Mensch probierte er vieles aus, nicht nur hinsichtlich der Thematik seiner Arbeiten, sondern auch in Bezug zur Vielgestaltigkeit der von ihm verwendeten Techniken. So finden wir bis in kleinste Detail minutiös gemalte Bilder, pastöse Malereien, große farbige Bildkollagen aus besonders ausgewählten Tapetenteilchen und Stilleben. Deren Grundierung wurde mit feinem Sand durchmischt, so dass eine fast greifbare Oberfläche entstand. Das grosse Interesse und die Freude an der handwerklichen Seite künstlerischer Arbeit zeigt die fantastische Bandbreite, über die dieser Künstler hinsichtlich der technischen Möglichkeiten verfügte. Die offensichtliche Freude, für seine Bildgestaltung auch unübliche Vorgehensweisen auszuprobieren, dürfte wohl neben der Grundlegung in seinem Talent auch in der Wahl seines Lebensberufes begründet sein. Rudolf Voigt ist beinahe ein Leben lang als Kunsterzieher tätig gewesen. Aus der Fülle seiner Arbeiten, wobei neben den Bildern noch die Vielzahl der Zeichnungen, als Studien oder Vorarbeiten zu den Gemälden stehen, und nicht wenige druckgrafische Werke unbedingt zu benennen sind, tritt dem Betrachter ein ungewöhnlich interessierter Mensch entgegen. Offen, zugleich betroffen und bedrückt, steht er den Problemen der Gegenwart in der Welt gegenüber, sieht schmerzerfüllt den Missbrauch, den Zeitgenossen mit den natürlichen Ressourcen treiben, schafft Bildpaare, die Gegenwart und auf sie bezogene denkbare Zukunft zum Gegenstand haben. In anderen Werken versucht er die Verzweiflung Rudolf Voigt weiß um das Unvermögen, als Künstler eingreifen zu können. Seine Macht endet mit der Fertigstellung des Bildes . Nun ist es dem Betrachter und dessen Erlebnisfähigkeit, überlassen seinem Wollen, sich auf Bilder einzulassen und seiner Sensibilität, Bildsignale empfangen zu können. Gerade hier findet sich bei Rudolf Voigt der Ansatz zu skurrilen Elementen, um durch Übersteigerung, gewollte Umformung von Proportionen, Brechung gewohnter Sichtweisen den Betrachter aus der Routine der Bildaufnahmen herauszureißen.
Mit freundlicher Erlaubnis, von Dr. Matthias Hampe/Leipzig, wurde der Tex bereitgestellt.
Rudolf Erich Voigt wurde am 18.9.1925 in Leipzig geboren. 1939 begann er im V.E.L., Eis- und Rollkunstlaufen zu trainieren. Da Rudolf Voigt nicht der HJ beitrat, unterlag er einem Startverbot, weshalb auch sein Name in den Ergebnislisten der 1940er Jahre fehlt. Nach Abschluss seiner schulischen Ausbildung begann er eine Lehre als Offsetdrucker im Verlag F. A. Brockhaus. Als Soldat im Zweiten Weltkrieg wurde Rudolf Voigt als Panzerfahrer in Frankreich eingesetzt und auf dem Rückzug in Hohenlimburg verwundet. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft nahm er seine Tätigkeit als Offsetdrucker wieder auf. Nebenberuflich legte er von 1946 bis 1949 eine künstlerische Ausbildung im Form privater Studien bei Professor Elisabeth Voigt (5.8.1893-1.11.1977), Dozentin an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig, sowie Professor Max Schwimmer (9.12.1895-12.3.1960), Leiter der Abteilung Graphik der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig, ab, die seine künstlerischen Arbeiten wesentlich prägten. Ein universitärer Abschluss einer Kunstmalschule fehlt. 1949 begann er zu studieren, um Lehrer für Kunsterziehung zu werden. Mit seiner Frau, Renate Klammer, bekam er eine Tochter Sonja, die am Beginn der 1950er Jahre auch im Rollkunstlaufen aktiv war.
![Rudolf Voigt (1925-2007) 33 Rudolf und Renate Voigt](https://kunsthandel-hellmann.de/wp-content/uploads/IMG_4600-221x300.avif)
Rudolf und Renate Voigt
Bei der Rollschuhkunstlauf-Revue 1947 in der Sporthalle Möckern erfolgte die erste Erwähnung des gemeinsamen Paarlaufens von Rudolf Voigt mit Renate Klammer. Ihr Wettkampfeinstieg erfolgte bei den zweiten Meisterschaften der sowjetischen Besatzungszone im Rollkunstlaufen in Erfurt, die vom 27.8. bis 28.8.1949 ausgetragen wurden. Sie belegten in der Paarlauf-Konkurrenz den zweiten Platz.
![Rudolf Voigt (1925-2007) 34 Rudolf und Renate Voigt](https://kunsthandel-hellmann.de/wp-content/uploads/IMG_4589-231x300.avif)
Rudolf und Renate Voigt
Als Eiskunstläufer startete er 1949/50 für die BSG Erich Zeigner, ab 1950/51 für die BSG Einheit Zentrum und ab 1952/53 für die HSG Wissenschaft KMU Leipzig. Bei den Sächsischen Meisterschaften vom 19.1. bis 22.1.1950 in Geising erlief Rudolf Voigt in der Kategorie Herren Klasse C den dritten Platz. Danach wurde er Preisrichter und Vorsitzender des Leipziger Bezirksfachausschusses Eis- und Rollschuhsport. Bei den IV. DDR-Meisterschaften vom 10.2. bis 15.2.1953 in Oberhof kehrte Rudolf Voigt nach Bestehen der Klassenlaufprüfung IV am 11.2.1953 in den Sportbereich zurück und gewann mit seiner Frau Renate Klammer (Voigt) für die HSG Wissenschaft KMU Leipzig startend den DDR-Meistertitel im Paarlaufen der B-Klasse. Er mußte deshalb sein Preisrichteramt niederlegen, war aber ab 1953/54 Mitglied in der Kunstlaufkommission der Sektion Eis- und Rollsport im Deutschen Sportausschuss. Seinen letzten Eiskunstlauf-Wettbewerb bildeten die Leipziger Bezirksmeisterschaften 1954 in Oberwiesenthal. Rudolf Voigt siegte bei den Herren B sowie mit seiner Frau Renate im Eistanzen A und Paarlaufen B jeweils im Alleingang. Am 23.1.1955 präsentierte sich das Ehepaar Voigt in einer Kunstlauf-Revue, die im Rahmen eines Eissportfestes auf der Spritzeisbahn der Tennisplätze am Ziegeleiweg dargeboten wurde. Sportlich konzentrierte er sich zunehmend auf den Rolltanz. In dieser Disziplin wurde er mit seiner Frau Renate Klammer (Voigt) 1953 und 1957 DDR-Vizemeister und von 1958 bis 1960 jeweils DDR-Meister im Rolltanzen. Die Familie lebte in der Thomasiusstraße 22, später in der Reichsstraße 18/623. Rudolf Voigt arbeitete als Lehrer für Kunsterziehung, seine Frau Renate als Lehrerin für Russisch und Deutsch an der 2. Oberschule Taucha. Dort gründete das Ehepaar Voigt am 5.10.1953 eine erste Rollschuhgruppe. Bereits als aktive Sportler leiteten sie die Sektion Rollschuh- und Eiskunstlauf der HSG Wissenschaft KMU Leipzig. Diese zeigte unter Leitung von Rudolf Voigt zahlreiche Schaulauf-Programme, so am 15.4.1958 die Rollschuhlauf-Revue Leipziger Allerlei im Klubhaus der Eisenbahner. Die 400 Zuschauer wurden in Revuebildern nach Indien und in die Niederlande versetzt. Zudem erlebten sie einen Stierkampf in Madrid. Das Ehepaar Voigt entwickelte die Sektion zu dem dominierenden Rollkunstlauf-Verein der DDR der 1960er Jahre. 1962 erhielten sie die goldene Ehrennadel der HSG. Rudolf Voigt wurde 1961 zum Vizepräsident des Deutschen Rollsport-Verbandes der DDR gewählt. Er fungierte zudem als Verbandstrainer und Kampfrichter-Obmann, der zahlreiche Lehrgänge durchführte, Wertungsrichter und Übungsleiter ausbildete. Mit seinen Lehrtexten, Illustrationen und Zeichnungen leistete er bedeutsame trainingswissenschaftliche Arbeit. Er war ein wahrer Enthusiast. Von 1967 bis 1986 war Rudolf Voigt als nationaler Wertungsrichter im Eiskunstlaufen gelistet. Von 1981 bis 1985 unterbrach Rudolf Voigt seine Lehrertätigkeit, als er rehabilitationsbedingt von der KMU einen Vertrag als Grafiker im Fachbereich Medizin erhielt. Er fertigte für die Klinikdirektoren der Augenklinik Porträtzeichnungen sowie für die Kinder unter den Patienten eine friesartige Märchenlandschaft, in welche er Motive aus 30 Volks- und Kunstmärchen einwob. In diesem Zeitraum entstanden auch die Leipzig-Mappe mit acht Radierungen und die Mappe Der Choral vom Manne Baal mit zehn Radierungen. Beide Mappen waren handgefertigt und erschienen in limitierter Auflage. Trotz der politischen Wende sollte Rudolf Voigt auf einer Präsidiumssitzung am 23.4.1990 auf Bestreben des Generalsekretärs Dieter Bagehorn als Vizeprädent abgewählt werden, weil er ohne vorherige Absprache Kontakt zum westdeutschen Verband herstellte, um eine mögliche Teilnahme von DDR-Sportlern an den Rollkunstlauf-WM in Hanau zu besprechen. Das Präsidium lehnte jedoch seine Abwahl ab. 1991 wurde Rudolf Voigt zum Präsident und Renate Klammer (Voigt) zur Geschäftsführerin des neu gegründeten Sächsischen Rollsport-Verbandes gewählt.
Im Hinterhaus seines Wohnhauses unterhielt Rudolf Voigt ein Atelier, in dem er als Maler, Zeichner und Grafiker seine zweite große Leidenschaft fröhnte. Nahezu im Verborgenen entstand ein umfangreiches Werk, denn Rudolf Voigt stellte selten und wenig aus, weshalb er nur Insidern bekannt war. Als angestellter Kunstlehrer war er finanziell abgesichert und nicht gezwungen, seine Kunst zu vermarkten. Mit dem Renteneintritt im Jahr 1990 galt er nunmehr als freischaffend und trat in den Bund Bildender Künstler Leipzig ein. Nach Verkauf des Wohnhauses wurde 1995 nur das Vorderhaus saniert, das Hinterhaus gesperrt und später abgerissen. Daraufhin unterschrieb Rudolf Voigt als erster Künstler einen Mietvertrag für ein Atelier in der Leipziger Baumwollspinnerei, welches sich in der Spinnereistraße 7 befand. 1998 erschien ein erster Werkkatalog mit 28 Blättern. Der Begleittext stammt vom damaligen Kustos der Universität Leipzig Rainer Behrends. Seine Werke sind auf der Rückseite gestempelt und mit einer Registernummer versehen. Das Ehepaar Voigt nahm mit Freude und Interesse die Gründung des ESV Grimma e.V. als ersten Eiskunstlaufverein nach der politischen Wende zur Kenntnis. Es besuchte Anfang der 2000er Jahre mehrfach die GGI Eissporthalle in Grimma. Dabei zeichnete Rudolf Voigt trotz seines fortgeschrittenen Alters mit Anmut groß angelegte Pflichtfiguren, während seine Frau Renate mit Stolz aber auch etwas Furcht vor Verletzungen von außen zuschaute. Rudolf Voigt verstarb am 25.9.2007. Seinen künstlerischen Nachlass übergab Renate Klammer (Voigt) an Bodo W. Hellmann von der Leipziger Galerie Fine Art. Renate Klammer (Voigt) verstarb am 30.1.1910. Das Grab von Rudolf und Renate Voigt befindet sich im Friedhof Schönefeld.
Um das bislang in der Öffentlichkeit unbekannte Gesamtwerk von Rudolf Voigt publik zu machen und zu vermarkten, organisierte der Galerist und Kunsthändler Bodo W. Hellmann u.a. drei Ausstellungen:
*Rudolf Voigt / Personalausstellung – Würdigung eines Lebenswerks vom 25.9.2010 bis 29.10.2010 in der Leipziger Galerie Fine Art,
*Rudolf Voigt / Frühe Zeichnungen und Gemälde vom 16.3. bis 28.4.2012 in der Galerie Fine Art,
*Werke aus dem Nachlass von Rudolf Voigt vom 19.9.2012 bis 28.4.2013 im Haus 16 des MDR, Kantstraße 71-73.
Im April 2014 gab Hellmann einen Blätter-Katalog Rudolf Voigt als eine Künstler-Monografie heraus. Diese ordnet Rudolf Voigt einer Variante der Leipziger Schule zu. Sein Gesamtwerk verfüge über eine große Bandbreite und Vielgestaltigkeit künstlerischer Techniken. Es reicht von bis ins Detail gemalten Bildern, über pastöse Malereien bis zu großflächigen farbigen Bildkollagen. Eine eigene stilistische Handschrift sei darin aber verborgen geblieben. Eine Konstante im Schaffen des Künstlers wäre der offene oder versteckte Symbolismus. Seine Werke sollten als Mitteilung verstanden werden. Er sei als ein fabulierender Erzähler zu interpretieren, der mit Übersteigerung, gewollter Umformung und Brechung gewohnter Sichtweisen agiert. Thematisch befasse er sich mit der Buntfarbigkeit des Lebens, skurrilen Absonderlichkeiten und Unalltäglichem. Erstaunlich ist, dass er das Eis- und Rollkunstlaufen nicht bildnerisch umsetzte und somit beide Leidenschaften strikt voneinander trennte. Als am 15.6.2023 der Stadtrat Taucha über die Namensgebung der Turnhalle der Oberschule entschied, stand auch der Name Rudolf-Voigt-Halle zur Abstimmung. Anstatt Rudolf Voigt ein bleibendes ehrendes Gedenken zu verschaffen, entschied man sich bedauerlicherweise für den Namen Löwensporthalle.
1 Schönmetzler, Sepp. (1995). Der Überlebenskampf der Leipziger Rollkunstläufer in der DDR. In: Eissport-Magazin. 3 (6), S. 14.
2 Hellmann, Bodo W. (2014). Rudolf Voigt. Monographie eines Leipziger Malers. Teil 1, S. 1-4.
3 Tauchaer Stadtanzeiger. (2003). 4.
4 Universitätszeitung der Karl-Marx-Universität Leipzig. 2 (1958, 30.4.) 9. S. 63.
5 Universitätszeitung der Karl-Marx-Universität Leipzig. 5 (1961, 18.7.) 29. S. 188.
6 Behrends, Rainer. (1998). R. Voigt, Leipzig: Thomasdruck, S. 2.
7 Schönmetzler, Sepp. (1995). Der Überlebenskampf der Leipziger Rollkunstläufer in der DDR. In: Eissport-Magazin. 3 (6), S. 16.
8 Hellmann, Bodo W. (2014). Rudolf Voigt. Monographie eines Leipziger Malers. Teil 1, S. 1-2.
9 Behrends, Rainer. (1998). R. Voigt, Leipzig: Thomasdruck, S. 2-3.
10 Neue Namen für Sporthallen. 14.6.2023. Zugriff am 9.7.2024 unter http://www.taucha-kompakt.de/markt-sporthallen-schoeppenteich-und-mehr-das-sind-die-themen-des-juni-stadtrates.
Quelle des Textes: Dr. Matthias Hampe, Leipzig
![Rudolf Voigt (1925-2007) 35 Rudolf Voigt zu Gast bem MDR](https://i0.wp.com/kunsthandel-hellmann.de/wp-content/uploads/plakat-mdr.jpg?resize=558%2C304&ssl=1)
Rudolf Voigt zu Gast bem MDR
Rudolf Voigt zu Gast beim MDR
Werke aus dem Nachlass von Rudolf Voigt zu Gast beim MDR
Wir zeigen fast 60 Gemälde und Zeichnungen aus dem Nachlass .
Rudolf Voigt (1925 leipzig-2007 Leipzig), der 1949 die Ausbildung seiner bildnerischen Fähigkeiten in Form privater Studien bei Elisabeth Voigt und Max Schwimmer abschloss, hinterließ ein durch Jahrzehnte reichendes, umfangreiches Werk als Zeichner, Grafiker und Maler. Als neugieriger Mensch probierte er vieles aus, nicht nur hinsichtlich der Thematik seiner Arbeiten, sondern auch in Bezug zur Vielgestaltigkeit der von ihm verwendeten Techniken. So finden wir bis in kleinste Detail minutiös gemalte Bilder, pastöse Malereien, große farbige Bildkollagen aus besonders ausgewählten Tapetenteilchen und Stilleben, deren Grundierung mit feinem Sand durchmischt wurde, so dass eine fast greifbare Oberfläche entstand.
Das grosse Interesse und die Freude an der handwerklichen Seite künstlerischer Arbeit zeigt die Bandbreite, über die dieser Künstler hinsichtlich der technischen Möglichkeiten verfügte. Die offensichtliche Freude, für seine Bildgestaltung auch unübliche Vorgehensweisen auszuprobieren, dürfte wohl neben der Grundlegung in seinem Talent auch in der Wahl seines Lebensberufes begründet sein. Rudolf Voigt ist beinahe ein Leben lang als Kunsterzieher tätig gewesen.
Aus der Fülle seiner Arbeiten, wobei neben den Bildern noch die Vielzahl der Zeichnungen, die häufig als Studien oder Vorarbeiten in Verbindung zu den Gemälden stehen, und nicht wenige druckgrafische Werke unbedingt zu benennen sind, tritt dem Betrachter ein ungewöhnlich interessierter Mensch entgegen. Offen, zugleich betroffen und bedrückt, steht er den Problemen der Gegenwart in der Welt gegenüber, sieht schmerzerfüllt den Missbrauch, den Zeitgenossen mit den natürlichen Ressourcen treiben, schafft Bildpaare, die Gegenwart und auf sie bezogene denkbare Zukunft zum Gegenstand haben. In anderen Werken versucht er die Verzweiflung Einzelner angesichts des unentrinnbaren Eingespanntseins zwischen dunklen Mächten zu gestalten, die sich hinter grimmigen Masken verbergen, strebt er danach, ein Bild für die Daseinslage der Menschen im östlichen Deutschland seit 1989 zu finden, das hochfliegende und bald enttäuschte Erwartungen zusammenfügt mit der unbarmherzigen Realität und weiß um das Unvermögen, als Künstler eingreifen zu können.
Seine Macht endet mit der Fertigstellung des Bildes und nun ist es dem Betrachter überlassen und seiner Erlebnisfähigkeit, seinem Wollen, sich auf Bilder einzulassen und seiner Sensibilität, Bildsignale empfangen zu können. Gerade hier findet sich bei Rudolf Voigt der Ansatz zu skurrilen Elementen, um durch Übersteigerung, gewollte Umformung von Proportionen, Brechung gewohnter Sichtweisen den Betrachter aus der Routine der Bildaufnahmen herauszureißen. In seinen Gestaltungsweisen sind klassisch realistische Züge ebenso zu finden, wie neusachliche oder surrealistische Anklänge. Die eigene Handschrift ist dagegen verborgen, es bleibt zu vermuten, dass es ihm darum in erster Linie nicht zu tun war. Seine Werke sollten als Mitteilung verstanden werden. Sucht der Betrachter dennoch nach Eigenheiten, dann wird er Erzählfreudigkeit und Leidenschaft für Skurriles entdecken und dabei sehr bald auf die „Narrenzüge“ des Künstlers stoßen:
Buntfarbigkeit des Lebens, heitere Gelassenheit, derber Humor, fröhliches Treiben, makabere Absonderlichkeiten, Unalltägliches, Schelmenhaftigkeit – Rudolf Voigt ein fabulierender Erzähler.
Ausstellungszeitraum: 19. September 2012 bis Ende April 2013
Ausstellungseröffnung: 18.September 2012, Beginn 17.30 Uhr
Ausstellungsort: MDR | Haus 16 | Programmbereich
Kultur/Wissenschaft | Kantstraße 71 – 73 | 04275 Leipzig