Walther Firle (1859 Breslau-1929 München)

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Walther Firle- Morgengesang in einem holländischen Waisenhaus, 1884

 

Morgengesang in einem holländischen Waisenhaus, um 1884

Morgengesang in einem holländischen Waisenhaus, um 1884

  • Öl auf Leinwand
  • Niederlande, um 1884
  • Walther Firle (1859-1929) – Porträt- und Genremaler
  • Signiert unten links „WALTHER FIRLE“
  • Maße: 112 x 162 cm
  • Guter Zustand
  • Ein Schlüsselwerk des bedeutenden Münchner Malers Walther Firle; das Pendant befindet sich in der Alten Nationalgalerie Berlin (Inv.-Nr. A I 380)

Das vorliegende Gemälde stammt aus der Hand des Malers Walther Firle. Entstanden ist es um 1884 nach einem Aufenthalt des Künstlers in Holland. In Den Haag sah er eine Gruppe Waisenmädchen, deren frommer Gesang ihn bezauberte und zum Zeichnen anregte. Zurück in München schuf Firle dann von seinen Skizzen und Studien die ersten, großen Werke. Dargestellt sind die jungen Mädchen in schwarzen Kleidern mit weißen Brusttüchern, Schürzen und Häubchen, hier in einer Stube von Notenblättern singend, eine von ihnen am Flügel musizierend. Im rechten Bildbereich sitzt eine ältere Matrone, die dem Gesang andächtig lauscht. Die Szene ist in ein durch die großen Fenster hereinscheinendes, sanftes Morgenlicht getaucht.
Das Pendant zu dem hier angebotenen Gemälde befindet sich in der Alten Nationalgalerie Berlin (Inv.-Nr. A I 380). Das Werk mit dem Titel „Morgenandacht in einem holländischen Waisenhause“, an dem Firle ein ganzes Jahr arbeitet hat, zeigt eine Variante des gleichen Sujets. Es wurde bei der Berliner Kunstausstellung von 1886 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet und daraufhin von der Nationalgalerie erworben.

Literatur: Westermanns Monatshefte, 1. Teil, Sept. – Nov. 1922; Bd. 133; Otto Hach.

Das Gemälde ist signiert unten links „WALTHER FIRLE“. Die Leinwand ist am oberen Rand leicht gewellt, stellenweise ist sie etwas ausgedünnt. Es gibt diverse kleine Retuschen am Hintergrund und an den Kleidern sowie partiell an den Gesichtern, hier wurden u.a. Farbverluste ausgebessert. Die Ränder sind rahmungsbedingt minimal berieben. Der Rahmen zeigt nur leichte Gebrauchsspuren. Gerahmt misst das Werk 130,5 x 180,5 cm, der Keilrahmen misst 112 x 162 cm.

Walther Firle (1859-1929)

Walther Firle erhielt schon in jungen Jahren Malunterricht. Ab 1879 besuchte er die Münchner Kunstakademie, wo er Schüler von Alois Gabl, Ludwig von Löfftz und Gabriel von Hackl war. Zunächst schuf der Künstler zahlreiche Landschaften sowie Strand- und Straßenbilder während eines Aufenthalts in Italien. Es folgte eine Reise nach Holland wo Firle die altniederländischen Meister studierte. Zurück in Deutschland, ließ er sich in München nieder, wo seine ersten, großen und bis heute bedeutendsten Gemälde entstanden. Daneben schuf er vornehmlich Genrebilder, Bilder mit religiösen Themen und Porträts, u.a. von bekannten Persönlichkeiten und Mitgliedern des bayerischen Königshauses. Firle war Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft und wurde 1890 zum Professor berufen. Seine Arbeiten zeigte er u.a. im Münchener Glaspalast, in Berlin, Dresden, Düsseldorf, im Künstlerhaus Wien und in Venedig.

 

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